Als ich am späten Dienstagabend aus dem Fenster sah, schneite es. Der erste Schnee fiel hier also am 12.10.10. Meine Gastmutter meinte am nächsten Morgen, dass der Schnee schnell tauen würde, aber in 40 Tagen mit dicken, weißen Flocken zu rechnen ist. Um ehrlich zu sein, freue ich mich nicht auf den Winter. Meine Eltern schickten vor einiger Zeit ein Paket ab, in welchem sich unter anderem meine Winterjacke befindet. Aber dieses Paket scheint immer noch unterwegs zu sein, weshalb ich ohne Winterjacke bin. Wenn es dauerhaft kälter werden sollte, werde ich mir wohl hier eine kaufen müssen.
Ich machte mich also auf den Weg zur Schule. Während ich gestern Dank Regens um riesige Pfützen tänzelte und aufpasste, von vorbeifahrenden Autos nicht nass gespritzt zu werden, so lief ich heute an Wiesen vorbei, welche mit einer leichten Schneedecke überzogen waren. Hier ein Beiweisfoto:
Ich machte mich also auf den Weg zur Schule. Während ich gestern Dank Regens um riesige Pfützen tänzelte und aufpasste, von vorbeifahrenden Autos nicht nass gespritzt zu werden, so lief ich heute an Wiesen vorbei, welche mit einer leichten Schneedecke überzogen waren. Hier ein Beiweisfoto:
In Russisch bekam ich mein Heft wieder, welches zwecks Bewertung zweier Hausaufgaben eingesammelt worden war. Ich schlug es auf. Einmal Note 4 und einmal sogar 4+! Bei den Hausaufgaben hatte mich natürlich Ksjoscha unterstützt, dennoch waren mindestens 50% von mir erledigt worden. Erfolgserlebnis! Und da aller guten Dinge drei sind, gesellte sich in Algebra noch eine weitere 4 auf meine Hausaufgabe hinzu, welche ich komplett selbstständig gelöst hatte! DAS nenne ich ein wirkliches Erfolgerlebnis!
In Englisch musste ich etwas vom deutschen Weihnachtsfest erzählen. Als ich erzählte, dass wir einen Adventskalender haben und was das überhaupt ist, meinte man fasziniert, dass es so etwas hier nicht gäbe aber wenn, dann wäre es ein Kassenschlager.
Ich blätterte etwas durch das Englischbuch und überflog eine Seite auf welcher verschiedene berühmte Festlichkeiten beschrieben waren. Man fand Informationen zum Karneval in Rio, St. Patrics Day und Oktoberfest! Ich wusste zwar, dass es weltbekannt ist, und dass jedes Jahr Menschen aus aller Herren Länder dahin pilgern- aber dass es sogar im Englischunterricht erwähnt wird, ist wirklich eine kleine Sensation!
Nach der Schule erfragten wir unsere Ergebnisse von der Englischprüfung. Eine Maximalprozentzahl von 25% war in jedem der vier Teile der Prüfung zu erreichen.
Hier meine Resultate:
Lesen: 18,5%
Schreiben: 24%
Hören: 19%
Sprechen: 25%
Gesamt: 86,5%
Es gibt leider kein Zertifikat. Es ist nur zur Feststellung des eigenen Wissensstandes. Man meinte zu mir, dass mein Resultat als „ausgezeichnet“ eingestuft wurde. Na klasse, da habe ich nun ein ausgezeichnetes Resultat und bekomme kein Zertifikat!
Was meine eigene Meinung zu meiner Leistung angeht, weiss ich, dass ich es besser kann. Die Ergebnisse im Lesen und Hören sind schlecht und vermutlich auf meine neue Umgebung und leichte Sprachverwirrung zurückzuführen. Aber immerhin einmal volle Punktzahl! Da meinte es die Prüferin wohl ernst, als sie meinte, es habe ihr Freude gemacht sich mit mir zu unterhalten…
Anschließend holten wir Dascha vom Kindergarten ab, da dort das Licht ausgefallen ist und man nicht möchte, dass die Kleinen im Dunkeln sitzen. Es regnete etwas. Dascha sprang, mit einem kleinen, bunten Regenschirm in der Hand, von einer Pfütze in die nächste. Sie kreischte und lachte dabei- wieder erinnerte sie mich an die Erzählungen meiner Eltern, welche meinten ich sei solch ein Kleinkind gewesen.
Am Donnerstag taumelte ich im Halbschlaf zum Fenster und sah hinaus. Schock. Weiß. Schnee. Oktober. Ich habe das mal fotografisch festgehalten.
Blick aus Ksjoschas und meinem Zimmer.
Ich blätterte etwas durch das Englischbuch und überflog eine Seite auf welcher verschiedene berühmte Festlichkeiten beschrieben waren. Man fand Informationen zum Karneval in Rio, St. Patrics Day und Oktoberfest! Ich wusste zwar, dass es weltbekannt ist, und dass jedes Jahr Menschen aus aller Herren Länder dahin pilgern- aber dass es sogar im Englischunterricht erwähnt wird, ist wirklich eine kleine Sensation!
Nach der Schule erfragten wir unsere Ergebnisse von der Englischprüfung. Eine Maximalprozentzahl von 25% war in jedem der vier Teile der Prüfung zu erreichen.
Hier meine Resultate:
Lesen: 18,5%
Schreiben: 24%
Hören: 19%
Sprechen: 25%
Gesamt: 86,5%
Es gibt leider kein Zertifikat. Es ist nur zur Feststellung des eigenen Wissensstandes. Man meinte zu mir, dass mein Resultat als „ausgezeichnet“ eingestuft wurde. Na klasse, da habe ich nun ein ausgezeichnetes Resultat und bekomme kein Zertifikat!
Was meine eigene Meinung zu meiner Leistung angeht, weiss ich, dass ich es besser kann. Die Ergebnisse im Lesen und Hören sind schlecht und vermutlich auf meine neue Umgebung und leichte Sprachverwirrung zurückzuführen. Aber immerhin einmal volle Punktzahl! Da meinte es die Prüferin wohl ernst, als sie meinte, es habe ihr Freude gemacht sich mit mir zu unterhalten…
Anschließend holten wir Dascha vom Kindergarten ab, da dort das Licht ausgefallen ist und man nicht möchte, dass die Kleinen im Dunkeln sitzen. Es regnete etwas. Dascha sprang, mit einem kleinen, bunten Regenschirm in der Hand, von einer Pfütze in die nächste. Sie kreischte und lachte dabei- wieder erinnerte sie mich an die Erzählungen meiner Eltern, welche meinten ich sei solch ein Kleinkind gewesen.
Am Donnerstag taumelte ich im Halbschlaf zum Fenster und sah hinaus. Schock. Weiß. Schnee. Oktober. Ich habe das mal fotografisch festgehalten.
Blick aus Ksjoschas und meinem Zimmer.
Blick aus Küchenfenster- man beachte die Kirche links im Bild :)
Nach der Schule war der Schnee zum Glück wieder geschmolzen und liess eklig matschige Fußwege und überflutete Straßen zurück. Dies wiederum hatte zur Folge, dass ich auf dem Heimweg abermals um Pfützen tänzelte.
Im russischen Heim angekommen traf mich der zweite Schock des Tages. Ich hatte Durst und wollte Zwecks dessen Tee aufsetzten. Ich drehte den Wasserhahn auf…drehte…drehte…aber Wasser kam und kam nicht. Ich versuchte es im Bad- auch da kein Wasser. Wir hatten also kein Wasser. Klasse. Draußen sammelt es sich auf den Straßen aber in der Wohnung haben wir keines.
Ich hatte nicht viel Zeit um darüber groß in Panik zu verfallen, da ich bereits um 5 beim Sport bestellt war. Diesmal würde ich „getestet“ werden.
Zwecks dessen musste ich einen russischen Fragebogen ausfüllen. Zum Glück half mir die Trainerin. Es waren Fragen rund um meine Gesundheit- ob ich rauche, Herzerkrankungen habe und so weiter. Anschließend wurde ich vermessen. Körpergröße, Beinlänge, Armlänge, Bein-, Hals-, Handgelenk-, Taillenumfang usw. Alles was an einem menschlichen Körper mit Zahlen fest zu halten ist, wurde notiert. Dann noch ein Fragebogen zu meiner Freizeitgestaltung und Essgewohnheiten. Gefolgt von einigen sportlichen Tests z.B. wie viele Liegestütze ich kann oder wie viele Kniebeuge innerhalb von 4 Minuten ich schaffe. Ersteres waren labsche 3 und letzteres immerhin 105.
Am nächsten Mittwoch wird mir mitgeteilt, welches Training ich ab sofort habe und in welchem Zustand sich mein Körper befindet.
Danach folgte das einstündige Sportprogramm. Diesmal tönte aus den Lautsprechern „this is the end !“ Während also jemand sang „das ist das Ende“ hatte ich wieder mal das innerliche Bedürfnis dem zustimmen zu müssen.
Etwas langsamer als sonst ging ich nach Hause- die 105 Kniebeuge und anschließender Sport waren eindeutig spürbar.
Am Freitag war mein erster Gedanke „okno- Fenster“. Also stürmte ich zum Fenster und schaute hinaus. Kein Schock. Kein Weiß. Kein Schnee. Hier Foto:
Es sollte ein regnerischer, kalter Tag werden. Wieder Pfützen und nassspritzende, vorbeifahrende Autos. Es ist wirklich immer noch unfassbar für mich, wie uneben die Straßen sind und wie viel Wasser sich dadurch auf den Straßen sammelt!
Nach der Schule gingen Ksjoscha und ich mit der Englischlehrerin (und YFU- Freiwilligen) mein Visum verlängern. Es stellte sich heraus, dass ich die falschen Fotos hatte- sie dürfen nicht glänzend sein. Außerdem fehlte noch ein Dokument. Im Klartext hieß das für Ksjoscha und mich: Hinaus in den Regen, Dokumente holen, Kopie davon anfertigen und dann noch Passbilder machen.
Alles klappte reibungslos. Als wir die Passbilder machten, wurde die Fotografin unglaublich lieb als sie erfuhr, dass ich Ausländern bin und die Bilder für mein Visum benötige. Sie erzählte bei ihr hätte mal eine Thailänderin gelebt und bei Freunden ein Deutscher…
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie gastfreundlich und gutmütig die Menschen hier sind- vor allem wenn sie erfahren, dass man von Außerhalb ist.
Schließlich hatten wir unsere 7 Sachen beisammen und fuhren wieder zu der Englischlehrerin. Um endlich mein Visum zu beantragen. Wir füllten Formulare aus. Der Beamte war überrascht, dass ich bereits verstand was er sagte- ich bin immer noch unzufrieden mit meiner sprachlichen Leistung. Soweit ich verstanden habe, ist mein Visum innerhalb von 20 Werktagen fertig. Dieses gilt dann bis zu meiner Abreise.
Ksjoscha und ich kamen erst gegen um 7 in der Wohnung an- der Behördengang hat die gesamte Zeit von 14 bis 19 Uhr beansprucht!
Die „Oma“ war zu Besuch. Wir aßen zu Abend und gingen anschließend erschöpft zu Bett,
Fazit: Die Menschen hier sind gastfreundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit.
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