Dienstag, 12. Oktober 2010

2 mal 5 ergibt :)

„Nur ein freier Tag in der Woche ist definitiv zu wenig…“ Das war mein erster Gedanke, als ich am Montagmorgen aufstand.

In Englisch hatte ich meine Hausaufgaben fehlerhaft erledigt. Am vergangenen Donnerstag und Freitag hatte ich anstatt Englisch andere Stunden und musste deshalb jemanden nach den Hausaufgaben fragen.
Wir mussten uns hinstellen und die Lehrerin fragte der Reihe nach, immer einen kleinen Teil der Hausaufgabe, ab. Die Person, welche mir die falschen Aufgaben nannte, hatte ihre Hausaufgaben wenigstens auch falsch. Ich war eine der Letzten, welche antworten musste- ich merkte also, dass meine Hausaufgabe falsch war. Diese Fehlleistung gestand ich natürlich nicht ein, denn immerhin habe ich hier den Ruf eines Englischgenies inne- und den gilt es so lang wie möglich zu behalten! Ich antwortete einfach aus dem Stegreif heraus und sah dabei in mein Heft, als ob ich meine Antwort abläse. Die Hausaufgabe war umfangreich und immer wieder fragte die Lehrerin Einen nach dem Anderen zu den unterschiedlichen Aufgaben ab. Ich saugte mir immer neue Antworten aus den Fingern - immer erstaunt, dass die Lehrerin an diesen nichts auszusetzen hatte. Zum Schluss erhielt ich eine 5 für exzellent erledigte Hausaufgaben. Unfassbar! Doch ein Glück kommt selten allein und so gesellte sich eine weitere 5 hinzu. Zwei 5 in einer Englischstunde- daran könnt' ich mich glatt gewöhnen…

Im russischen Heim angekommen, beschloss ich meiner Gastmutter einen Gefallen zu tun und hackte ein großes Bündel Petersilie (ein Strauß von ca.5 cm Durchmesser an den Stängeln). So eine kleine Geste und doch freute sich meine Gastmutter sehr darüber. Sie meinte, endlich habe mal jemand erkannt, dass man auch helfen könne. An dieser Stelle einen Gruß an meine Oma (die Mutter meines Vaters) welche einst sagte, dass ich die Fähigkeit hätte zu erkennen, wo man helfen könne.


Am Dienstag schrieb ich in der ersten Unterrichtsstunde einen Test in Algebra. Ich glaube, ich habe zumindest die Aufgabenstellungen verstanden- ob ich auch noch richtig gerechnet habe, ist wieder etwas Anderes.
In Geschichte saß ich neben Natascha (der Klassenbesten). Sie ist sehr interessiert an Deutschland- eigentlich an allem. Sie saugt Wissen förmlich wie ein Schwamm in sich auf. Ich erzählte ihr also von meiner Heimat und schrieb ihr die 16 Bundesländer Deutschlands samt russischer Übersetzung auf. Ihre Augen leuchteten während ich schrieb und erzählte.


…Liebste Grüße


Fazit: Also nehmt euch zu Herzen, dass ein anderer Mensch ein Funkeln in den Augen hat, wenn man ihm vom deutschen Alltag erzählt.

2 Kommentare:

  1. Hallo! Ich bin durch Zufall über dieses Blog gestolpert und freue mich inzwischen über jeden neuen Beitrag, denn es ist sehr erfrischend diese Zeilen zu lesen. LG Andi

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  2. Freut mich sehr zu hören :)
    Vielen Dank!

    LG Lotte

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